Dein NachhaltigkeitsExperiment

In Karlsruhe starte gerade ein Nachhaltigkeitsexperiment, das sich zentral um Entschleunigung und Gemeinschaft kümmern soll.
Quartier Zukunft sucht in Kooperation mit der Bürgerstiftung Karlsruhe ab sofort Menschen, die Gemeinschaft und Entschleunigung in der Karlsruher Oststadt anstiften wollen. Dabei soll es um nichts weniger gehen als das gute Leben der Zukunft. Und: um Dich. Was geschieht, wenn Du Dein Leben änderst? Mach die Zukunft zu Deiner Sache und starte Dein eigenes NachhaltigkeitsExperiment! Nimm Dir Zeit für Deine Flausen. Nimm Dich und Deine Ideen ernst. Zettel Zukunft an! Wir unterstützen Euch und Eure Experimente mit insgesamt 12 000 Euro. Bewerben könnt Ihr Euch bis zum 12. Juni 2016.
Hier geht es zum Aufruf: http://quartierzukunft.de/dein-nachhaltigkeitsexperiment/

Im Zuge dessen ist auch ein minimalistischer Videoclip zum Thema Entschleunigung entstanden:

Dein Nachhaltigkeitsexperiment | Nimm Dir Zeit für Deine Flausen! #ZukunftAnzetteln! from Quartier Zukunft on Vimeo.

Hartmut Rosa, Eine Soziologie der Weltbeziehungen

Cover_Resonanz_einer_Soziologie_der_WeltbeziehungenHartmut Rosa, Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehungen.

Suhrkamp 2016, 816 Seiten, 36,00 Euro, ISBN: 978-3-518-58626-6

Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung. Dies ist, auf die kürzestmögliche Formel gebracht, die Kernthese des neuen Buches von Hartmut Rosa, das als Gründungsdokument einer Soziologie des guten Lebens gelesen werden kann. An seinem Anfang steht die Behauptung, dass sich die Qualität eines menschlichen Lebens nicht in der Währung von Ressourcen, Optionen und Glücksmomenten angeben lässt. Stattdessen müssen wir unseren Blick auf die Beziehung zur Welt richten, die dieses Leben prägt und die dann, wenn sie intakt ist, Ausdruck stabiler Resonanzverhältnisse ist.

Um dies zu begründen, präsentiert Rosa zunächst das ganze Spektrum der Formen, in denen wir eine Beziehung zur Welt herstellen, vom Atmen bis hin zu kulturell ausdifferenzierten Weltbildern. Dann wendet er sich den konkreten Erfahrungs- und Handlungssphären zu – etwa Familie und Politik, Arbeit und Sport, Religion und Kunst –, in denen wir spätmodernen Subjekte Resonanz zwar suchen, aber immer seltener finden. Das hat maßgeblich mit der Steigerungslogik der Moderne zu tun, die sowohl Ursache als auch Folge einer gestörten Weltbeziehung ist, und zwar auf individueller wie kollektiver Ebene.

Buchrezension wird in der Zeitpresse Ausgabe 201601 erscheinen.